Arzt mit Karteikarte, auf der Delir steht
Zur Übersicht

Aktuelles aus der Wissenschaft  

Haloperidol zur Behandlung von Delir bei Patienten auf der Intensivstation

Etwa 30–50 % der Patienten auf Intensivstationen sind von einem Delir betroffen. Da mit dem Delir eine erhöhte Morbidität und Letalität assoziiert ist, sollten Intensivpatienten nach Möglichkeit so betreut bzw. behandelt werden, dass sie kein Delir entwickeln.

Für den Fall, dass dennoch ein Delir auftritt, gibt es eine Reihe von pharmakologischen Interventionsmöglichkeiten. Andersen‑Ranberg NC und Kollegen haben in einer multizentrischen, verblindeten, Placebo-kontrollierten Studie die Wirksamkeit von Haloperidol i.v. versus Placebo bei Patienten mit akutem Delir auf der Intensivstation untersucht. In die Studie eingeschlossen wurden 1.000 Patienten, von denen 510 mit Haloperidol und 490 mit Placebo behandelt wurden.  

Nach 90 Tagen betrug die Zahl der überlebten Tage außerhalb des Krankenhauses im Mittel 35,8 unter Haloperidol und 32,9 unter Placebo. Die adjustierte mittlere Differenz war statistisch nicht signifikant. Auch bei weiteren Analysen, wie z.B. Anzahl der Tage ohne Delir oder Koma konnte keine signifikante Überlegenheit von Haloperidol gezeigt werden. 

Die Ergebnisse decken sich mit anderen Studien, in denen ebenfalls keine signifikanten Unterschiede bei der Anzahl Tage ohne Delir oder Koma bzw. bei der Sterblichkeit nach 90 Tagen zwischen den Haloperidol- und Placebogruppen gezeigt werden konnten.

Unser Informationsportal

* Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.